06.03.2024
Foto: Eingerahmt von VDB-Vizepräsident Frank Satzinger (links) und VDB-Präsidnet Michael Blendinger (rechts) freuen sich IWA-Abteilungsleiterin Rebecca Renn und Peter Ottmann (CEO der NürnbergMesse GmbH) auf die Feier zum 75-jährigen Bestehen des VDB.
Die tolle Geburtstagstorte war ein Geschenk der Messeleitung.
Am Samstag, 2. März, fand während der IWA OutdoorClassics in Nürnberg die 75-Jahr-Feier des VDB statt. Knapp 300 geladene Gäste bekamen durch die Eröffnungsrede von VDB-Ehrenpräsident Jürgen Triebel einen Einblick in die Historie des Verbandes. Triebel, der von 2007 bis 2023 selbst als Präsident dem VDB vorstand, wusste kenntnisreich aus der Geschichte des Verbandes zu berichten:
Als sich am 11. April 1949 die Vertreter von 51 Mitgliedsunternehmen zur Gründungsversammlung in Darmstadt trafen, lag Deutschland buchstäblich in Trümmern. Auf Waffenbesitz stand die Todesstrafe.
Die wenigen Büchsenmacher, die schon einen Geschäftsbetrieb aufnehmen konnten, erhielten keine Genehmigung für den Waffenhandel und mussten sich mit Freizeitartikeln wie Schlittschuhen über Wasser halten.
Zehn Jahre später berichtet die Zeitschrift „Der Büchsenmacher“ von der VDB-Jahrestagung als „Familientag der Waffen-Familie in Kassel”, bei dem neben der Mitgliederversammlung ein Ball und ein gemeinsamer Ausflug zum Herkulesdenkmal auf der Tagesordnung standen.
Schon damals, also 15 Jahre vor der ersten IWA, fand zeitgleich mit dem Verbandstag eine Waffenausstellung statt. Dass es ohne den VDB keine IWA geben würde, die heute wichtigste (wenn auch nicht die größte) Waffenmesse der Welt – das betonte Peter Ottmann, CEO der NürnbergMesse GmbH, bei seiner Ansprache. Ein weiterer Gratulant war der Präsident der Deutschen Schießsport Union, Frank Neis.
Als Hauptredner beschloss VDB-Präsident Michael Blendinger den offiziellen Teil der Feier. In seiner Ansprache ging Blendinger nicht nur auf die strukturelle und erfreuliche Weiterentwicklung des Verbands sowie auf die Steigerung der Mitgliedszahlen ein, sondern auch auf aktuelle Vorhaben des Gesetzgebers, die er mit großer Sorge sieht.
„Vor zehn Jahren hatten wir einen hauptamtlichen Mitarbeiter. 2019 waren es schon drei Personen. Aktuell zählen wir zehn Köpfe, die für den VDB arbeiten“, fasst Blendinger zusammen.
Deutlich kritisierte er die in den vergangenen Jahrzehnten erfolgten Verschärfungen der Waffengesetzgebung: „Eine wirklich evidenzbasierte Gesetzgebung im Kontext der inneren Sicherheit – speziell der Waffengesetzgebung – würde zu dem Schluss kommen, dass die meisten Verschärfungen der letzten Jahrzehnte – ohne Sicherheitsverlust – einfach zurückgenommen werden könnten.“ Dies würde Polizei und Verwaltung entlasten und Bürokratie abbauen.
Grundrechte sind Abwehrrechte des Bürgers gegen den Staat
Am Ende seiner Rede nahm Blendinger Bezug auf das Grundgesetz, das – genau wie der VDB – in diesem Jahr 75 Jahre alt wird: „Die Mütter und Väter des Grundgesetzes haben die Grundrechte als Abwehrrechte des Bürgers gegen den Staat an die Spitze der Verfassung gestellt. Aus den Erfahrungen der Weimarer Republik und der Zeit des NS-Terrorregimes erklärt sich dieser hohe Rang der Freiheit des Einzelnen. Verfassungsfeinde – ganz gleich, aus welcher Richtung sie kommen – sind auch unsere Feinde. Das klingt vielleicht pathetisch, aber es ist mir ganz wichtig, dass unsere manchmal hart ausgetragenen Debatten mit dem Gesetzgeber niemals den Geist des Grundgesetzes infrage stellen. Ganz im Gegenteil: Ich wünsche mir, dass der freiheitliche Geist des Grundgesetzes wieder zum Maßstab für die Gesetzgebung wird!“
Das stetig verschärfte Waffenrecht sei für ihn ein Beweis für das immer größere Misstrauen dieser und vergangener Bundesregierungen gegen die eigene Bevölkerung – und damit auch ein Beispiel für das Ignorieren der Verfassungsgrundsätze.
„Nicht nur die damit einhergehende Beschneidung der bürgerlichen Freiheitsrechte, sondern auch die Rechtsunsicherheit aufgrund unklarer, teilweise widersprüchlicher Regelungen, und – ganz wichtig - auch die enteignungsgleichen Eingriffe, sind mit dem Geist des Grundgesetzes nicht vereinbar.“
Blendinger versprach, dass der VDB im Kampf, aber auch im Dialog nicht nachlasse, sein Ziel zu erreichen: Für eine Neuordnung hin zu einem praxistauglichen, freiheitlichen, verständlichen und vollziehbaren Waffenrecht.
Michael Blendinger bekam sowohl von Peter Ottmann als auch von Frank Neis (Präsident der Deutschen Schießsport Union) jeweils eine Urkunde mit Glückwünschen zum 75-jährigen Bestehen.
Helmut Kind, einer der beiden Geschäftsführer der AKAH - Albrecht Kind GmbH aus Gummersbach, überreichte einen Zinnteller mit Glückwünschen zum Jubiläum.
Diese Schützenscheibe, die speziell für das 75-jährige Bestehen des VDB in limitierter Stückzahl angefertigt wurde, überreichte Michael Blendinger dem CEO der NürnbergMesse, Peter Ottmann, als Erinnerung.
Festakt zum 75-jährigen Bestehen des VDB
Die Jubiläumsfeier fand in Nürnberg während der IWA OutdoorClassics statt
Foto: Eingerahmt von VDB-Vizepräsident Frank Satzinger (links) und VDB-Präsidnet Michael Blendinger (rechts) freuen sich IWA-Abteilungsleiterin Rebecca Renn und Peter Ottmann (CEO der NürnbergMesse GmbH) auf die Feier zum 75-jährigen Bestehen des VDB.
Die tolle Geburtstagstorte war ein Geschenk der Messeleitung.
Am Samstag, 2. März, fand während der IWA OutdoorClassics in Nürnberg die 75-Jahr-Feier des VDB statt. Knapp 300 geladene Gäste bekamen durch die Eröffnungsrede von VDB-Ehrenpräsident Jürgen Triebel einen Einblick in die Historie des Verbandes. Triebel, der von 2007 bis 2023 selbst als Präsident dem VDB vorstand, wusste kenntnisreich aus der Geschichte des Verbandes zu berichten:
Als sich am 11. April 1949 die Vertreter von 51 Mitgliedsunternehmen zur Gründungsversammlung in Darmstadt trafen, lag Deutschland buchstäblich in Trümmern. Auf Waffenbesitz stand die Todesstrafe.
Die wenigen Büchsenmacher, die schon einen Geschäftsbetrieb aufnehmen konnten, erhielten keine Genehmigung für den Waffenhandel und mussten sich mit Freizeitartikeln wie Schlittschuhen über Wasser halten.
Zehn Jahre später berichtet die Zeitschrift „Der Büchsenmacher“ von der VDB-Jahrestagung als „Familientag der Waffen-Familie in Kassel”, bei dem neben der Mitgliederversammlung ein Ball und ein gemeinsamer Ausflug zum Herkulesdenkmal auf der Tagesordnung standen.
Schon damals, also 15 Jahre vor der ersten IWA, fand zeitgleich mit dem Verbandstag eine Waffenausstellung statt. Dass es ohne den VDB keine IWA geben würde, die heute wichtigste (wenn auch nicht die größte) Waffenmesse der Welt – das betonte Peter Ottmann, CEO der NürnbergMesse GmbH, bei seiner Ansprache. Ein weiterer Gratulant war der Präsident der Deutschen Schießsport Union, Frank Neis.
Als Hauptredner beschloss VDB-Präsident Michael Blendinger den offiziellen Teil der Feier. In seiner Ansprache ging Blendinger nicht nur auf die strukturelle und erfreuliche Weiterentwicklung des Verbands sowie auf die Steigerung der Mitgliedszahlen ein, sondern auch auf aktuelle Vorhaben des Gesetzgebers, die er mit großer Sorge sieht.
„Vor zehn Jahren hatten wir einen hauptamtlichen Mitarbeiter. 2019 waren es schon drei Personen. Aktuell zählen wir zehn Köpfe, die für den VDB arbeiten“, fasst Blendinger zusammen.
Deutlich kritisierte er die in den vergangenen Jahrzehnten erfolgten Verschärfungen der Waffengesetzgebung: „Eine wirklich evidenzbasierte Gesetzgebung im Kontext der inneren Sicherheit – speziell der Waffengesetzgebung – würde zu dem Schluss kommen, dass die meisten Verschärfungen der letzten Jahrzehnte – ohne Sicherheitsverlust – einfach zurückgenommen werden könnten.“ Dies würde Polizei und Verwaltung entlasten und Bürokratie abbauen.
Grundrechte sind Abwehrrechte des Bürgers gegen den Staat
Am Ende seiner Rede nahm Blendinger Bezug auf das Grundgesetz, das – genau wie der VDB – in diesem Jahr 75 Jahre alt wird: „Die Mütter und Väter des Grundgesetzes haben die Grundrechte als Abwehrrechte des Bürgers gegen den Staat an die Spitze der Verfassung gestellt. Aus den Erfahrungen der Weimarer Republik und der Zeit des NS-Terrorregimes erklärt sich dieser hohe Rang der Freiheit des Einzelnen. Verfassungsfeinde – ganz gleich, aus welcher Richtung sie kommen – sind auch unsere Feinde. Das klingt vielleicht pathetisch, aber es ist mir ganz wichtig, dass unsere manchmal hart ausgetragenen Debatten mit dem Gesetzgeber niemals den Geist des Grundgesetzes infrage stellen. Ganz im Gegenteil: Ich wünsche mir, dass der freiheitliche Geist des Grundgesetzes wieder zum Maßstab für die Gesetzgebung wird!“
Das stetig verschärfte Waffenrecht sei für ihn ein Beweis für das immer größere Misstrauen dieser und vergangener Bundesregierungen gegen die eigene Bevölkerung – und damit auch ein Beispiel für das Ignorieren der Verfassungsgrundsätze.
„Nicht nur die damit einhergehende Beschneidung der bürgerlichen Freiheitsrechte, sondern auch die Rechtsunsicherheit aufgrund unklarer, teilweise widersprüchlicher Regelungen, und – ganz wichtig - auch die enteignungsgleichen Eingriffe, sind mit dem Geist des Grundgesetzes nicht vereinbar.“
Blendinger versprach, dass der VDB im Kampf, aber auch im Dialog nicht nachlasse, sein Ziel zu erreichen: Für eine Neuordnung hin zu einem praxistauglichen, freiheitlichen, verständlichen und vollziehbaren Waffenrecht.
Michael Blendinger bekam sowohl von Peter Ottmann als auch von Frank Neis (Präsident der Deutschen Schießsport Union) jeweils eine Urkunde mit Glückwünschen zum 75-jährigen Bestehen.
Helmut Kind, einer der beiden Geschäftsführer der AKAH - Albrecht Kind GmbH aus Gummersbach, überreichte einen Zinnteller mit Glückwünschen zum Jubiläum.
Diese Schützenscheibe, die speziell für das 75-jährige Bestehen des VDB in limitierter Stückzahl angefertigt wurde, überreichte Michael Blendinger dem CEO der NürnbergMesse, Peter Ottmann, als Erinnerung.