22.10.2021
Tödliche Schüsse am Set
Tragischer Unfall bei den Dreharbeiten zum Western "Rust" in New Mexico
Es war wohl ein tragischer Unfall, der die 42-jährige Kamerafrau Halyna Hutchins das Leben kostete und bei dem Regisseur Joel Souza schwer verletzt wurde. Dennoch wirft das Geschehen Fragen auf, wie sowas überhaupt passieren kann. Der VDB hat nachgefragt, ob auch deutsche Filmteams mit solchen Unfällen rechnen müssen.
Wird im „Tatort“ eigentlich scharf geschossen?
Um gleich die Spannung zu nehmen: Nein! Filmwaffen am Set sind zumindest in deutschen Studios – bis auf wenige bauartbedingte Ausnahmen wie z.B. die Revolver – umgebaute Waffen. Bei einem solchen Umbau zu einer Filmwaffe werden verschiedene Sicherheitsmechanismen eingebaut. Eine wichtige ist der Fangbolzen im Lauf. Dieser verhindert, dass etwaige Hülsenteile oder ähnliches durch den Lauf gedrückt werden können. Auch werden die Waffen für Filmaufnahmen mit projektilloser Munition geladen. Damit sie funktionieren wie mit richtiger Munition, werden die Patronen maximal so geladen, dass die Waffe funktioniert. So sind die verwendeten Patronen beim Film meistens noch schwächer als handelsübliche Platzpatronen. Doch trotz dieser Umbauten sind Filmwaffen keine Spielzeuge! Filmwaffen müssen genauso sorgfältig gehandhabt werden wie scharfe Waffen.
Schauspieler und Teams an deutschen Drehorten müssen nicht damit rechnen, versehentlich erschossen zu werden
Weil auch Filmwaffen bei unachtsamer Handhabung Verletzungen verursachen können, ist bei ihrem Einsatz immer ein kundiger Waffenmeister vor Ort. Er schult die Schauspieler vor dem Dreh auf dem Schießstand im Umgang mit den scharfen Modellen. Respekt vor der Waffe und ihrer Wirkung helfen nicht nur, die schauspielerische Darstellung zu verbessern, sie sensibilisieren auch für die Einhaltung der Sicherheitsregeln im Umgang mit der Waffe. Bei umgebauten Filmwaffen tritt anstelle des Projektil ein heißer Gasstrom aus dem Lauf aus, der Verletzungen verursachen kann, wenn die Waffe unachtsam zu nah auf Mensch oder Tier gerichtet wird. Auch deshalb ist ein Waffenmeister beim Dreh vor Ort, um den Einsatz der Filmwaffen zu überwachen und ggf. Gefährdungssituationen zu entschärfen. Eine typische Situation beim Dreh ist die Aufnahme des Schützen von vorn, d.h. der Schauspieler zielt und schießt auf die Kamera, die jedoch in solchen Fällen auf deutschen Sets immer ferngesteuert filmt.
Bleibt noch die Frage, wie Einschusslöcher und Trefferaufnahmen in deutschen Filmen realisiert werden. Solche Darstellungen werden immer separat und unabhängig vom tatsächlichen Dreh vorbereitet, d.h. hieran sind die Teams am Drehort oder im Studio nicht beteiligt.
Filmwaffen müssen echt aussehen
Um hier ungewollte Verwechslungen mit scharfen Waffen zu vermeiden, dürfen keine Sicherheitskräfte mit scharfen Waffen an deutschen Drehorten eingesetzt werden. Über die Waffen- und Munitionsausgabe beim Film wacht ebenfalls der Waffenmeister, der sein Material jederzeit streng im Blick haben muss.
Fazit: Das Risiko eines tödlichen Unfalls mit Schusswaffen wie auf der Bonanza Creek Ranch bei den Dreharbeiten zu „Rust“ ist an deutschen Drehorten nicht zu erwarten.
Wird im „Tatort“ eigentlich scharf geschossen?
Um gleich die Spannung zu nehmen: Nein! Filmwaffen am Set sind zumindest in deutschen Studios – bis auf wenige bauartbedingte Ausnahmen wie z.B. die Revolver – umgebaute Waffen. Bei einem solchen Umbau zu einer Filmwaffe werden verschiedene Sicherheitsmechanismen eingebaut. Eine wichtige ist der Fangbolzen im Lauf. Dieser verhindert, dass etwaige Hülsenteile oder ähnliches durch den Lauf gedrückt werden können. Auch werden die Waffen für Filmaufnahmen mit projektilloser Munition geladen. Damit sie funktionieren wie mit richtiger Munition, werden die Patronen maximal so geladen, dass die Waffe funktioniert. So sind die verwendeten Patronen beim Film meistens noch schwächer als handelsübliche Platzpatronen. Doch trotz dieser Umbauten sind Filmwaffen keine Spielzeuge! Filmwaffen müssen genauso sorgfältig gehandhabt werden wie scharfe Waffen.
Schauspieler und Teams an deutschen Drehorten müssen nicht damit rechnen, versehentlich erschossen zu werden
Weil auch Filmwaffen bei unachtsamer Handhabung Verletzungen verursachen können, ist bei ihrem Einsatz immer ein kundiger Waffenmeister vor Ort. Er schult die Schauspieler vor dem Dreh auf dem Schießstand im Umgang mit den scharfen Modellen. Respekt vor der Waffe und ihrer Wirkung helfen nicht nur, die schauspielerische Darstellung zu verbessern, sie sensibilisieren auch für die Einhaltung der Sicherheitsregeln im Umgang mit der Waffe. Bei umgebauten Filmwaffen tritt anstelle des Projektil ein heißer Gasstrom aus dem Lauf aus, der Verletzungen verursachen kann, wenn die Waffe unachtsam zu nah auf Mensch oder Tier gerichtet wird. Auch deshalb ist ein Waffenmeister beim Dreh vor Ort, um den Einsatz der Filmwaffen zu überwachen und ggf. Gefährdungssituationen zu entschärfen. Eine typische Situation beim Dreh ist die Aufnahme des Schützen von vorn, d.h. der Schauspieler zielt und schießt auf die Kamera, die jedoch in solchen Fällen auf deutschen Sets immer ferngesteuert filmt.
Bleibt noch die Frage, wie Einschusslöcher und Trefferaufnahmen in deutschen Filmen realisiert werden. Solche Darstellungen werden immer separat und unabhängig vom tatsächlichen Dreh vorbereitet, d.h. hieran sind die Teams am Drehort oder im Studio nicht beteiligt.
Filmwaffen müssen echt aussehen
Um hier ungewollte Verwechslungen mit scharfen Waffen zu vermeiden, dürfen keine Sicherheitskräfte mit scharfen Waffen an deutschen Drehorten eingesetzt werden. Über die Waffen- und Munitionsausgabe beim Film wacht ebenfalls der Waffenmeister, der sein Material jederzeit streng im Blick haben muss.
Fazit: Das Risiko eines tödlichen Unfalls mit Schusswaffen wie auf der Bonanza Creek Ranch bei den Dreharbeiten zu „Rust“ ist an deutschen Drehorten nicht zu erwarten.