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24.04.2024

VDB-Präsident Michael Blendinger Gastredner bei der DSU-Delegiertenversammlung

Starke Rede: Appell an alle, zusammenzuhalten und füreinander einzustehen

Bei der Delegiertenversammlung der Deutschen Schießsport Union (DSU) am Sonntag, 14. April 2024, durfte VDB-Präsident Michael Blendinger als Gastredner unter Tagesordnungspunkt (TOP) 4 sprechen.
„Aber warum kommt ein Vertreter des Handels und der Büchsenmacher zum Delegiertentag der Deutschen Schießsport Union? „Der will uns doch nur was verkaufen“ mag da die erste Mutmaßung sein.“ Mit diesen Worten führte Michael Blendinger, Präsident des VDB, das Thema seiner Rede ein, die er als Gast bei der Delegiertenversammlung der DSU halten durfte. Es ging ihm um den Zusammenhalt aller, die mit zivilen Waffen zu tun haben: Händler, Kunden und die vielen Verbände, die den Sport und die Jagd unterstützen und organisieren. „Ohne Sportschützen, also Sie als unsere Kunden, können Handel und Handwerk nicht gedeihen. Aber es ist auch andersherum: Ohne unsere Verbandsmitglieder, die Büchsenmacher und Waffenfachgeschäfte, könnten Sie Ihrem Sport, Ihrem Hobby, Ihrer Passion nur deutlich eingeschränkt nachkommen.“

Blendinger wies auf die Gefahren hin, die von den geplanten Waffenrechtsänderungen ausgehen. Als der VDB Ende 2022 Einblick in den Referentenentwurf aus dem Bundesinnenministerium erhielt, der noch nicht zur Veröffentlichung bestimmt war, startete der Verband die Kampagne „Resolute Response“: 124.143 Protestbriefe wurden nach Berlin geschickt, eine Petition mit 74.040 Unterschriften wurde übergeben. Diese Aktion hat mit dazu beigetragen, dass der Referentenentwurf im Vorhabenclearing blockiert wurde und noch nicht in die Ressortabstimmung gelangt ist. Allerdings sind die Pläne nicht ad acta gelegt worden.

Hier eine Auswahl der drohenden Verschärfungen:
  • Verbot von halbautomatischen Waffen
  • verpflichtende MPU beim Erwerb von Waffen
  • Verbot des Gastschießens
  • Erlaubnispflicht Sachkunde-Nachweis für den Erwerb von SRS-Waffen
  • Abfrage auch von sensiblen Gesundheitsdaten
  • Mengenbegrenzung für Jagdscheininhaber
  • Entzug der Zuverlässigkeit bei bloßer Mitgliedschaft in einer unerwünschten Partei oder Institution
Weil solche Bestrebungen nicht nur den Handel und auch nicht nur einzelne Gruppen oder Verbände in ihrer Existenz bedrohen, sondern alle, lautete der Appell von Blendinger: „Wir müssen gemeinsam das große Ganze im Blick behalten: Die Bedürfnisse des Schießsports, wie auch die der anderen Klientelgruppen, die von der Regelungswut des Gesetzgebers im Waffenrecht betroffen sind.“ Daher betonte der VDB-Präsident, dass er sich ausdrücklich und im Namen des ganzen VDB von „jeglichen Aufrufen zu Austritten aus den Jagd- und Schießsportverbänden“ distanziert.  „Im Gegenteil: Je mehr Schützen und Jäger über ihre Interessenvertretungen organisiert sind, desto mehr Gewicht haben diese Stimmen.“

Blendinger richtet sich mit seinem Appell direkt an die Delegierten der DSU: „Daher bitte ich Sie alle: Schauen Sie über den Tellerrand, lassen Sie auch andere ihren Hobbys oder Sport und Disziplinen nachgehen – auch wenn man selbst vielleicht nicht so viel damit anfangen kann. Denn es gilt nach wie vor: Einigkeit macht stark – aber bitte so, dass niemandes Interessen zugunsten der eigenen geopfert werden.“














Das Foto zeigt den Präsidenten der DSU, Frank Neis (stehend), und Heribert Lorig. Lorig hat das Amt des Vizepräsidenten der DSU übernommen. Sein Vorgänger Peter Hans Durben war am 13. Januar 2024 nach kurzer schwerer Krankheit verstorben.