Bundesregierung wünscht Jagdmunition mit möglichst wenig Blei
aus dem Nachrichtendienst "Heute im Bundestag":
Berlin: (hib/HLE 13.8.2018) Die Bundesregierung will noch in dieser Legislaturperiode für eine Zertifizierung von Jagdmunition "mit optimaler Tötungswirkung bei gleichzeitiger Bleiminimierung" sorgen. Die Bundesregierung weist in ihrer Antwort (19/3532) auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion (19/3306) auf eine Studie hin, in der deutlich werde, dass mit bleihaltiger Munition beschossenes Wild auch in größerer Entfernung zum Schusskanal Blei im Wildbret aufweisen kann. "Für sogenannte Extremverzehrer von Wildbret, für Schwangere beziehungsweise Frauen im gebärfähigen Alter und für Kinder unter sieben Jahren ist ein gesundheitliches Risiko nicht auszuschließen", heißt es weiter.
Experten aus der Munitions-Branche hatten im vergangenen Jahr gemeinsam mit Biologen, Toxikologen, dem Bundesverband Deutscher Berufsjäger, dem Bundesverband Schießstätten, Lebensmittel- und Tierhygiene-Fachleuten sowie dem Bundesinstitut für Risikobewertung ein gemeinsames Projekt zur möglichen Zertifizierung von Jagdmunition ins Leben gerufen (DIN-SPEC), dessen erste Phase im Juli noch ohne konkrete Schlusserklärung abgeschlossen worden war. Es fehle, so meinten Branchen-Insider, noch an wiederholbaren und allgemeingültigen Messverfahren zur Wirkungsmessung. So arbeiten etwa deutsche und ausländische Munitionshersteller mit unterschiedlichen Testverfahren, so dass die Ergebnisse bisher voneinander abwichen. Ein gemeinsamer internationaler Standard wäre aber die Voraussetzung für eine Zertifizierung.