VDB mit neuem Präsidium, neuer Satzung und neuem Konzept
Mitgliederversammlung am 13.10. auf Schloss Grünau
Der Schauplatz war ungewöhnlich – die abendliche Feierstunde und die Jahreshauptversammlung am nächsten Morgen fanden auf Schloss Grünau bei Ingolstadt statt. Rings herum zeigten fast 400 Aussteller ihre Produkte auf den „Internationalen Jagd- und Schützentagen“, der nach Veranstalteransicht „schönsten Jagdmesse Deutschlands“. Die meisten Mitglieder reisten aber wegen der jährlichen Versammlung an, die im Konzertsaal des Jagdschlosses einen stilvollen Rahmen fand. VDB-Präsident Jürgen Triebel lieferte am Vorabend vor 100 geladenen Gästen einen Rückblick auf 70 Jahre Verbandsgeschichte, stellte aber in der Hauptversammlung auch heraus, dass der VDB heute über 1300 Mitgliedsunternehmen vertritt und der TÜV Rheinland soeben das Qualitätsmanagementsystem des VDB nach ISO 9001:2015 mit dem Geltungsbereich Interessenvertretung, Mitgliederbetreuung, Öffentlichkeitsarbeit und Betrieb der Geschäftsstelle zertifiziert hat - das können nur wenige Verbände vorweisen.
Die verschiedenen VDB-Aktionen, die die Waffengesetz-Novelle in diesem Jahr begleiteten, waren im Januar 2019 seitens des Gesamtpräsidiums mit einem ansehnlichen Sonderbudget beauftragt worden. Neben den schriftlichen Stellungnahmen zu den Gesetzentwürfen fanden den Sommer über zahlreiche persönliche Treffen mit beteiligten Bundespolitikern statt, teilweise in den jeweiligen Wahlkreisen und dann in Ladengeschäften von VDB-Mitgliedsfirmen, viele aber auch in Berlin bei Bundestag und Bundesrat. Diese sehr persönliche und durchaus erfolgreiche Art, Politikern sowohl Fachkenntnisse zur Waffenrechtsmaterie wie auch die seriösen Interessen des Verbands zu vermitteln, erläuterte der Berliner Politberater Dr. Hubert Koch (im Bild oben), der das Konzept gemeinsam mit dem VDB entwickelt hatte. Lobbying bedeute weder lange Briefe zu schreiben, die in Papierstapeln enden, noch verdecktes Mauscheln – Lobbying basiere auf der persönlichen Ebene, bedeute aber auch hohen personellen Einsatz und Nachhaltigkeit, was wiederum Geld aus der Verbandskasse koste. Die VDB-Mitglieder jedenfalls waren mit der Transparenz und auch wegen durchaus bereits erzielter Verbesserungen im Gesetzesentwurf für Handel und Handwerk zufrieden, auch wenn gerade die elektronische Datenerfassung durch das NWR II (Nationales Waffenregister) vielen Probleme bereiten wird. Darauf ging auch Niels Heinrich von der Fachlichen Leitstelle XWaffe aus Hamburg ein, der als Waffensachverständiger und zugleich einer der „NWR-Macher“ beide Seiten gut kennt und der in einem Gastvortrag um Verständnis für die Notwendigkeit warb.
Das alte Präsidium: Inga Steinmann ist nach der Satzungsänderung und dem Wegfall der Ländergruppen nicht mehr als deren
Sprecherin im Präsidium. Torsten Schill (links) und Thomas Lendermann (2.v.r.) kandidierten nicht mehr, Präsident Jürgen Triebel (r.)
ein letztes Mal, um in der nächsten Amszeit einen Nachfolger (Nachfolgerin?) aufzubauen.
Den modernen Anforderungen an einen Schnittstellenverband wird der VDB künftig durch die komplett neue Satzung gerecht, die in Grünau verabschiedet wurde. Ländergruppen und das Schiedsgericht entfallen, Vollmitglieder mit Waffenhandelslizenz sind künftig „ordentliche“ und die bisherigen Fördermitglieder „außerordentliche Mitglieder“. Fachausschüsse zu speziellen Themen sollen die Geschäftsstelle organisatorisch entlasten. Während Präsident Jürgen Triebel wiedergewählt wurde, werden nun Michael Blendinger als 1. Vizepräsident (im Bild links) und Achim Schäfer (rechts) als 2. Vize und Schatzmeister das Präsidium ergänzen.
(ein ausführlicherer Bericht wird folgen)