25.07.2024
Es gibt sie noch, die traditionellen Volksfeste, bei denen Waffen einfach dazugehören, völlig selbstverständlich und unverkrampft. Wo keine Triggerwarnung nötig ist, wo keine selbsternannten Friedensfreunde zur Gegendemo aufrufen.
Eins davon ist das „Mindener Freischießen“, das erstmals 1682 urkundlich erwähnt wurde, aber älteren Ursprungs ist. Minden in Ostwestfalen ist mindestens 1.225 Jahre alt und hat eine 500-jährige Tradition als Festungsstadt. Die Bürger der Stadt waren seit Anfang des 17. Jahrhunderts verpflichtet, an Schießübungen teilzunehmen. Offenbar hielt sich die Begeisterung für diese „Wehrpflicht“ bei den Mindenern in Grenzen. Und so wurde aus der Pflicht ein Sommerfest, bei dem der beste Schütze ein ganzes Jahr lang von der Steuer befreit wurde. Daher stammt der Name „Freischießen“.
Was die Lokalzeitung, das Mindener Tageblatt, über das Freischießen im Jahr 1954 schrieb, nämlich „Das Fest der Feste aller Mindener”, das gilt noch immer. Das Mindener Bürgerbataillon, Veranstalter des Freischießens, ist fest verankert in der Stadtgesellschaft. Ob trotz oder wegen dem unbeugsamen Festhalten an seinen althergebrachten Regeln? Dazu gehört nämlich auch, dass Frauen weder mitmarschieren noch mitschießen dürfen. Sie dürfen aber die Säbel putzen. In einem YouTube-Video des Bürgerbataillons wird das auch kurz erwähnt: Gewehrreinigen der 2. Kompanie Gewehrreinigen der 2. Kompanie
alle Fotos: © Mindener Bürgerbataillon
Programm vom 8. bis 11. August 2024
Vier Tage lang gehört die Mindener Innenstadt den sechs verschiedenen Kompanien des Bürgerbataillons sowie den drei weiteren Einheiten, darunter das Mindener Bürger-Tambourkorps.
Am Donnerstag, 8. August, ist die Eröffnung mit einem ökumenischen Gottesdienst im Mindener Dom, mit viel Musik und einer Serenade am Abend. Am Freitag findet das eigentliche Schießen statt, das offen ist für alle (volljährigen Männer). Geschossen wird mit Kleinkalibergewehren. Die zwei besten Schützen werden am Abend vor dem historischen Rathaus zu Königen gekrönt. Samstag ist der Paradetag und Sonntag gibt es Programm für die ganze Familie, bevor am Abend das Freischießen mit einem Zapfenstreich endet.
Zum festen Bestandteil des Programms gehört übrigens auch das Angebot für Kinder, sich beim Schießen zu messen. Was 1938 noch „Kindersportschießen“ genannt wurde, heißt heute „Freischießen für Kids“, geschossen wird mit Laser-gestützten Gewehren. Es findet am Sonntagnachmittag statt und hier dürfen auch Mädchen mitmachen.
Programm zum Download: Mindener Bürgerbataillon.de
Tradition ohne Wenn und Aber
Das „Mindener Freischießen“ ist ein leuchtendes Beispiel für den unverkrampften Umgang mit Waffen
Es gibt sie noch, die traditionellen Volksfeste, bei denen Waffen einfach dazugehören, völlig selbstverständlich und unverkrampft. Wo keine Triggerwarnung nötig ist, wo keine selbsternannten Friedensfreunde zur Gegendemo aufrufen.
Eins davon ist das „Mindener Freischießen“, das erstmals 1682 urkundlich erwähnt wurde, aber älteren Ursprungs ist. Minden in Ostwestfalen ist mindestens 1.225 Jahre alt und hat eine 500-jährige Tradition als Festungsstadt. Die Bürger der Stadt waren seit Anfang des 17. Jahrhunderts verpflichtet, an Schießübungen teilzunehmen. Offenbar hielt sich die Begeisterung für diese „Wehrpflicht“ bei den Mindenern in Grenzen. Und so wurde aus der Pflicht ein Sommerfest, bei dem der beste Schütze ein ganzes Jahr lang von der Steuer befreit wurde. Daher stammt der Name „Freischießen“.
Was die Lokalzeitung, das Mindener Tageblatt, über das Freischießen im Jahr 1954 schrieb, nämlich „Das Fest der Feste aller Mindener”, das gilt noch immer. Das Mindener Bürgerbataillon, Veranstalter des Freischießens, ist fest verankert in der Stadtgesellschaft. Ob trotz oder wegen dem unbeugsamen Festhalten an seinen althergebrachten Regeln? Dazu gehört nämlich auch, dass Frauen weder mitmarschieren noch mitschießen dürfen. Sie dürfen aber die Säbel putzen. In einem YouTube-Video des Bürgerbataillons wird das auch kurz erwähnt: Gewehrreinigen der 2. Kompanie Gewehrreinigen der 2. Kompanie
alle Fotos: © Mindener Bürgerbataillon
Programm vom 8. bis 11. August 2024
Vier Tage lang gehört die Mindener Innenstadt den sechs verschiedenen Kompanien des Bürgerbataillons sowie den drei weiteren Einheiten, darunter das Mindener Bürger-Tambourkorps.
Am Donnerstag, 8. August, ist die Eröffnung mit einem ökumenischen Gottesdienst im Mindener Dom, mit viel Musik und einer Serenade am Abend. Am Freitag findet das eigentliche Schießen statt, das offen ist für alle (volljährigen Männer). Geschossen wird mit Kleinkalibergewehren. Die zwei besten Schützen werden am Abend vor dem historischen Rathaus zu Königen gekrönt. Samstag ist der Paradetag und Sonntag gibt es Programm für die ganze Familie, bevor am Abend das Freischießen mit einem Zapfenstreich endet.
Zum festen Bestandteil des Programms gehört übrigens auch das Angebot für Kinder, sich beim Schießen zu messen. Was 1938 noch „Kindersportschießen“ genannt wurde, heißt heute „Freischießen für Kids“, geschossen wird mit Laser-gestützten Gewehren. Es findet am Sonntagnachmittag statt und hier dürfen auch Mädchen mitmachen.
Programm zum Download: Mindener Bürgerbataillon.de